Französisches Offiziersbajonett um 1750

Bilder: Sebastian Thiem 

 

Details

Zeitraum: ca. 1720-1760

Hersteller: keine Herstellermarkierung vorhanden

Herkunft: Europa, Frankreich, ggf. St. Etienne

Werkstoff: Schmiedeeisen

 

Maße:

Gesamtlänge: 24,5 cm

Klinge: 15,7 cm

Tülle: 6,3 cm

Durchmesser: 19 mm

Inventarnummer: W150Stempel / Markierungen: keine

 

Beschreibung

Französisches Bajonett für ein Offiziersgewehr mit einem geknöpften und facettierten Bajonettarm. Flache Messerklinge mit flachem Rücken und falscher Schneide am Klingenort. Tülleneinschnitt doppelt rechtwinkelig gebrochen zur Aufnahme der Bajonetthaft des Gewehrs. Übergang von Bajonettarm in Tülle mittels aufgelegtem und facettierten "Schild".

 

Kontext

Wie ihre britischen Standesgenossen trugen die französischen Offiziere Gewehreals persönliche Bewaffnung, diese Waffenwaren ob des Standes ihrer Besitzerfeiner gearbeitet als die regulären Armee-Varianten, dennoch robuster und teils puristischer als klassische Jagdgewehre der Zeit. Anstatt Miniaturversionen des regulären Armee-Bajonetts zu verwenden, wurden die für die französischen Offiziersgewehre spezielle Bajonette gefertigt. Die messerartige Klinge lehnt sich an jagdliche Bajonette und Espontons an, sodass allein durch die Spitze eines aufgepflanzten Bajonetts sofort erkannt werden konnte, wo ein Offizier auf dem Schlachtfeld stand. Form und Ausführung des Objekts ist typisch für diesen Bajonett-Typ, derin den 1740er und 1750er Jahren verwendet wurde. Gefertigt wurden diese Stücke durch verschiedene in St. Etienne ansässige Büchsenmacherfamilien, was sich durch markierte Objekte nachweisen lässt. Wie die Gewehre, waren diese Bajonette eine private Anschaffung des jeweiligen Offiziers, keine reguläre Armee-Bewaffnung.

 

 

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